Mitgliederversammlung zur Friedberger Bürgermeisterwahl

SPD-Mitgliederversammlung votiert mehrheitlich für themenbezogene Unterstützung von Dahlhaus

Am Ende der Mitgliederversammlung bekamen drei Parteigenossinnen noch ihre SPD-Mitgliedsausweise überreicht. (Foto v.l. Rouven Kötter, Michaela Schrötel, Bahareh Hübschmann, Tanja Haas, Andreas Scheunert).
Am Ende der Mitgliederversammlung bekamen drei Parteigenossinnen noch ihre SPD-Mitgliedsausweise überreicht. (Foto v.l. Rouven Kötter, Michaela Schrötel, Bahareh Hübschmann, Tanja Haas, Andreas Scheunert).

Der SPD-Ortsverein Friedberg lud ein und drei von vier kamen vorbei, um ihre Kandidaturen für das Stadt-Spitzenamt in der SPD-Mitgliederversammlung vorzustellen. Einzig das noch amtierende Stadtoberhaupt, Bürgermeister Antkowiak, sagte ab, da sein Terminkalender keine Zeit für diese Gesprächsrunde lassen würde, wie er mitteilte, außerdem sei er ja hinlänglich bekannt!

Die versammelten SPD-Mitglieder zeigten indes wenig Verständnis, dass Dirk Antkowiak (CDU) das Gesprächsangebot nicht annahm. Umso mehr wurde die Bereitschaft von Markus Fenske (Bündnis90/Die Grünen), Kjetil Dahlhaus (unabhängig) und Anja El Fechtali (Die Linke) begrüßt, vor den SPD-Mitgliedern ihre Bewerbungen um das Spitzenamt zu begründen.

Ungeachtet unterschiedlicher Positionen waren sich alle drei einig, dass die Stadtentwicklung in den letzten fünf Jahren nur zäh und zu wenig engagiert vorangekommen ist. Auch lässt die vernehmbare Stimmung in der Stadtbevölkerung erkennen, dass ein Wechsel an der Stadtspitze erforderlich ist. Gerade die großen Herausforderungen, wie die Erschließung des Kasernengeländes, Umgestaltung der Kaiserstraße, Schaffung bezahlbaren Wohnraums, Wirtschafts- und Tourismusförderung, Klimaschutz und Energiewende benötigen im Rathaus viel mehr Gestaltungskraft und visionären Geist als seit 2018 erlebt.

Die SPD-Mitgliederversammlung hatte unter Leitung des Vorsitzenden des Ortsvereins Andreas Scheunert und im Beisein des SPD-Landratskandidaten Rouven Kötter einen angeregten Austausch mit der Kandidatin und den beiden Bewerbern, die jeweils halbstündig zu Wort kamen. Nach Abgang der Eingeladenen setzten die SPD-Mitglieder ihre internen Diskussionen über Stand und Perspektiven der Stadtpolitik fort. Da sich aus den SPD-Reihen keine Bewerberin, kein Bewerber um das Stadt-Spitzenamt zur Verfügung stellte, stand zur Überlegung, ob es eine Unterstützung und ggf. für welche Person geben sollte. Die SPD-Mitgliederversammlung votierte am Ende mehrheitlich zur Abgabe einer politisch-inhaltlichen Positionierung für die Entwicklung Friedbergs und zu einer themenbezogenen Unterstützung für den unabhängigen Kandidaten Kjetil Dahlhaus.

Mit ihm und seinem den Anliegen der Bürgerschaft zugewandten, zupackenden und inspirierenden Wahlkampf werden zahlreiche Schnittmengen gesehen. So bei der klaren Haltung zu notwendigen Maßnahmen gegen den Altstadt-Verfall oder bezüglich einer viel engeren zukunftsgestaltenden Kooperation der Stadt mit der Technischen Hochschule Mittelhessen. Auch die von Dahlhaus besetzten Schwertpunkthemen zur Wirtschafts- und Tourismusförderung, zur  Bildung- und Sozialpolitik als die Stadtentwicklung stimulierende Bereiche sind für die SPD zukunftsweisende Politikfelder, die einen handlungsstarken „Macher“ als Bürgermeister benötigen. Mit ihm wird nachhaltige Klima-, Energie- und Verkehrspolitik genauso angepackt werden wie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums und mehr denn je bürgernahe Verwaltung im Zeichen der Digitalisierung.