Die Stadt Friedberg ist eine von 41 Kommunen in Hessen, die für zwei Projekte eine Fördersumme 300.000 Euro vom Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ erhält.
Weniger erfreulich ist, dass Bürgermeister Antkowiak in seinem medienwirksamen Auftritt mit dem Hessischen Wirtschaftsminister unerwähnt lässt, dass die Basis für die Projektbeteiligung von der SPD-Fraktion gelegt wurde. Deren stellvertretende Fraktionsvorsitzende Berivan Colak-Loens brachte am 16.9.2021 den Projektantrag in die Stadtverordnetenversammlung für eine zweite Bewerbungsrunde ein und erfuhr dort einhellige Zustimmung.
Im SPD-Antrag wurde auf die vielfältigen Vorschläge der Bürgerschaft im ISEK-Verfahren hingewiesen. So sollten Leerstände als Arbeitsräume für Studierende der THM oder anderweitige temporäre Nutzungen (Kunstausstellungen, Pop-Up-Stores, Co-Working-Spaces etc.) in Abstimmung mit Hauseigentümern aktiviert werden. Es sollten auch Begegnungsstätten für alle Generationen in und um die Altstadt organisiert werden, insbesondere für Kinder und Jugendliche ab der 5. Klasse. Durch mehr Belebung und mehr Beleuchtung sollten Angsträume gerade in der Altstadt reduziert werden.
Als Ende April 2022 die Botschaft aus Wiesbaden kam, dass 10 Millionen Euro für eine 2. Antragsrunde aufgelegt wurden und Kommunen sich mit kurzer Fristsetzung bis 16. Mai mit Projekten bewerben sollten, forderte Kollegin Colak-Loens in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss am 5. Mai Bürgermeister Antkowiak auf, auf der Basis des SPD-Antrags förderungswürdige Projekte ans zuständige Ministerium zu melden. Bürgermeister Antkowiak zeigte sich am 5. Mai etwas zögerlich, ob die kurze Frist einzuhalten sei. Wie der Zuwendungsbescheid nun ausweist, ist es aber gelungen – das ist im Sinne der inhaltlichen Rahmenvorgaben des SPD-Antrags und letztlich der Stadtgesellschaft erfreulich und begrüßenswert!
„ProjectLab“ und „CreaLab“ heißen nun die beiden Konzepte, mit denen die Stadtverwaltung die Friedberger Innenstadt beleben möchte. „Mit dem ProjectLab sollen in einer Immobilie, die möglichst zwischen der Technischen Hochschule (THM) und dem Studentenwohnheim in der Burg liegt, Räume sowohl für Start-Ups, Co-Working oder sogenannte »Maker Spaces« (offene Werkstätten) zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollen Interessierte, die derzeit noch zum Arbeitsplatz pendeln, Chancen zum gemeinsamen Arbeiten erhalten, anstatt Zeit und Geld auf der Straße „zu verschwenden“. „Mit dieser Gemeinschaft sollen nicht nur Möglichkeiten für eine neue Form der Zusammenarbeit entstehen, es soll dadurch auch die Altstadt belebt und durchmischt werden.“
Beim „CreaLab« (Kreatives Laboratorium) sollen laut Stadtverwaltung verschiedene Protagonisten die Möglichkeit haben, Räume in der Innenstadt für Tätigkeiten zu nutzen, die man nicht im Zentrum vermuten würde. Hier seien die Ideen der Friedberger gefragt: Vom Yogaraum über Demokratie-Projekte, eine Töpferwerkstatt oder einen Mütter-Treff sei in diesem Konzept vieles denkbar und möglich.
Die SPD-Fraktion begrüßt das Ziel, mithilfe beider Konzepte das Stadtzentrum im Bereich der Kaiserstraße und der Altstadt aufzuwerten sowie kulturelle Angebote zu machen. Gerne können an dieser Stelle Ideen eingebracht werden, die wir in den Gremien einbringen. Wir werden als SPD-Fraktion auch weiter an Baustellen für notwendiges Verwaltungshandeln erinnern.
Den kompletten Antrag gibt es hier zum nachlesen.