„Auch wir haben in den ersten Wochen der Corona-Krise Soforthilfe in Anspruch genommen“, sagt Martin Lang zu den Besuchern der SPD Friedberg (Stadträtin Evelyn Weiß und Fraktionsvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Rack). „Angesichts des Umsatzeinbruchs war das unumgänglich“. Mit der Schließung der Schulen, dem Stillstand des THM-Lehrbetriebs und dem zeitweiligen Nachfragestopp bei gewerblichen Kunden war die Einzelhandlung für Bürobedarf Holler GmbH wochenlang vor allem Paketannahmestelle. „Wir hatten die Öffnungszeiten längere Zeit reduziert und ich habe vermehrt Telefondienst verrichtet“, teilt Martin Lang den Besuchern mit, der das seit mehr als 135 Jahren bestehende Traditionsgeschäft nun in der vierten Generation führt. Erst in den letzten 14 Tagen vor dem Beginn des neuen Schuljahres sei es im Ladengeschäft in der Bismarckstraße wieder zu einem deutlichen Anstieg beim Bedarf an Schul- und Lehrmaterialien gekommen. Ehefrau Monika berichtet, dass sie beim Wiederanfahren des allgemeinen Wirtschaftslebens auch verstärkt Online-Werbung betrieben hat. „Wir haben unseren seit Jahren bestehenden gewerblichen Online-Shop für Markenprodukte noch deutlich ausgeweitet“, sagt sie. Neben einer Fachangestellten im Verkauf agiert sie im Hintergrund, wie sie mit leichtem Schmunzeln zu den SPD-Besuchern anmerkt.
Generationen von Schülern, darunter auch Rack, haben auf dem Schulweg das für den Unterricht benötigte Material bei „Papier Holler“ besorgt. Weiterhin bestimmen Schreib-, Zeichen- und Bürobedarf aller Art die Produktpalette, aber auch EDV-Hardware und Zubehör samt Verbrauchsmaterialien. Und letztlich zeichnet qualifizierte Fachberatung das Geschäft in der Bismarckstraße aus.
Den Lieferservice der lokalen Gastronomie habe man in den Krisenwochen täglich genutzt, um auch als Einzelhändler Solidarität mit anderen von der Krise betroffenen Geschäftsleuten zu zeigen, sagt Martin Lang.
Dass die Langs nach wie vor mit dem Zustand der Friedberger Hauptachse Kaiserstraße unzufrieden sind, haben sie ihren SPD-Besuchern, wie bereits vor Jahren, abermals verdeutlicht. Auch regen sie weiterhin die Einrichtung von Infoständen in Bahnhof und Kaiserstraße an, um den Tourismus des geschichtsträchtigen Friedbergs zu fördern. Denn häufig kämen Fremde in das Geschäft und wollten Hinweise, wo was in Friedberg zu finden ist.
Der Blick der Langs in die Zukunft im Zeichen der Corona-Pandemie ist wie bei vielen Friedberger Einzelhändlern nur verhalten optimistisch.