„Wir hatten das Glück, unser Geschäft keinen Tag in der Corona-Krise geschlossen halten zu müssen und alle Mitarbeiter/innen weiter beschäftigen zu können. Insofern hatte ich keine schlaflosen Nächte, wie manch andere Unternehmer/innen hier am Ort“, sagt Jörg Meisinger, Inhaber der gleichnamigen und seit 2006 in Friedberg etablierten Metzgerei (Kaiserstraße 12), mit erkennbarer Erleichterung zu Stadträtin Evelyn Weiß, Jürgen Volz und Dr. Klaus-Dieter Rack (alle SPD Friedberg). Denn sein Fleischereibetrieb ist, wie es seit Beginn der Krise neudeutsch heißt, „systemrelevant“, da für die ungebrochene Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln unentbehrlich.
Aber auch Meisinger und sein mehrköpfiges Fachpersonal in Produktion und Verkauf waren Mitte März erst einmal verunsichert, wie mit den Krisen-Einschränkungen und behördlichen Hygiene- und Abstands-Auflagen angemessen umzugehen war. Die Neuausstattung des Verkaufsraums mit Plexiglas-Schutzscheiben erfolgte dann rasch und Kunden wurden nur noch vereinzelt in das Geschäft eingelassen – eine Regelung, die mit Maskenpflicht heute noch gilt.
Auch wenn der Partybetrieb erst einmal stillgelegt werden musste – Meisinger ist z.B. einer der drei konzessionierten Caterer in der Stadthalle, in der seit März keine Veranstaltungen stattfanden -, die Versorgung von Privat- oder Betriebsfeiern und Geschäftsmeetings wegen Corona wegfiel, so hat die Metzgerei in den letzten Monaten keine geschäftlichen Einbußen erlitten. Den Kunden, gerade älteren Menschen, wurde unter „Meisinger hilft“ ein Lieferservice angeboten, der auch gut angenommen wurde. Es kamen laut Meisinger zwar zahlenmäßig weniger Kunden, die sich aber jeweils reichlich eindeckten, zum Teil auch mit vakuumierter, länger haltbarer Ware. „Das Ladengeschäft hat im Umsatz deutlich zugenommen“, sagt Meisinger, für den sich die Corona-Krise geschäftlich alles andere als nachteilig ausgewirkt hat.
Die Kundennachfrage war aber auch schon vor der Krise erkennbar gut, denn einerseits wurde die Fachberatung durch den „Chef“ Meisinger und sein Team im Laden gesucht und geschätzt. Andererseits setzte Meisinger von Beginn seiner Geschäftstätigkeit auf regional und umweltverträglich erzeugtes, hochwertiges Fleisch aus Produktion und Schlachtung auf Landwirtschafts-Höfen in der Wetterau. Und er überzeugt die Kundschaft gestern wie heute durch handwerkliche Verarbeitungsleistung und geschmackliche Qualität der Fleisch- und Wurstwaren in jeder Preisklasse. Darüber hinaus haben die Kunden jeden Tag ein reichliches Mittagstisch-Angebot zur Auswahl und selbst Schüler/innen bekommen mit einer Schülerkarte vergünstigt einen mit unterschiedlichen Speisen/Suppen/Salaten gefüllten „Schüler-Pott“. Besonderer Ausdruck seiner innovativen Kreativität schon vor der Krisenzeit ist Meisingers „legendäre“ Handkäsebratwurst.