Besuch bei der Blumengalerie auf der Kaiserstraße

„Ich will mich nicht beschweren“, sagt Birgit Lenthe beim Gespräch mit der Friedberger SPD-Führung (Stadträtin Evy Weiß, Ortsvereinsvorsitzender Jürgen Volz und Fraktionsvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Rack), trotz der erheblichen Auswirkungen der Corona-Krise auch auf ihr Einzelhandelsgeschäft.

Lenthe führt das Blumengeschäft auf der Kaiserstraße seit vielen Jahren, in dem sie beim Vorgänger-Unternehmen Powilleit ihre Ausbildung als Floristin erfuhr.

Sie schildert in dem ihr eigenen Temperament anschaulich, wie sie und ihre Beschäftigten die Mitte März angeordnete Schließung des Geschäfts erlebten, mit der Konsequenz, die eingekaufte Frühlings-Blumenware entweder in der Nachbarschaft zu verschenken oder sogar zu vernichten.

Die Ungewissheit, wie es mit dem Geschäftsleben weitergeht, zehrte in den ersten Tagen stark an den Nerven. Und ringsum erlebte Birgit Lenthe Friedberg fast wie eine Geisterstadt, wie sie berichtet. Zwei ihrer Mitarbeiterinnen gingen in Kurzarbeit – die Differenz zur Voll-Entlohnung beglich Birgit Lenthe aus Eigenmitteln. Schon ihre Mutter habe ihr zeitlebens verdeutlicht, immer Rücklagen zu bilden, die nun angegriffen wurden. Ein geschäftliches Standbein in der Krise blieb die Blumenversorgung bei Beerdigungen und bereits vor Ostern konnte die Geschäftstätigkeit unter Einhaltung der geforderten Abstandsregeln wieder aufgenommen werden. Die Kunden kamen aber anfangs nur zögerlich – was sich beim abendlichen Blick in die kaum gefüllte Kasse deutlich offenbarte.

Auch wenn sich der Geschäftsbetrieb unter den angeordneten Regelungen inzwischen „normalen Zeiten“ annähert, steht für Birgit Lenthe die Gefahr einer „zweiten Virus-Welle“ mit erneuten Einschränkungen im Gesellschafts- und Wirtschaftsleben weiterhin erkennbar im Raum. Dennoch ist und bleibt Optimismus ein Lebensbegleiter der Inhaberin der „Blumengalerie“ selbst in dieser zuvor nie erlebten Corona-Krise, was sich auch in ihrer Eingangs-Bemerkung ablesen lässt. Lenthe begrüßt die Initiative der SPD Friedberg zur Stärkung des lokalen Einzelhandels in der Corona-Krise und hat spontan zusätzliche Blumen- und Pflanzenspenden für die Teilnehmer/innen an der Aktion zugesagt.