„Ein Selbstläufer“ ist das Projekt inzwischen, spült zuverlässig Geld in die Gemeindekasse und ist „zugleich ein Gewinn für unsere Umwelt“- so beschrieb Bürgermeister Eike See (SPD) aus Wölfersheim in einem WZ-Beitrag im August 2019 den gemeinsam mit der OVAG im Jahre 2012 errichteten Solarpark auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände.
In diesen Zeiten stark diskutierter Erfordernisse für mehr Klimaschutz besuchten Vertreter der Friedberger SPD-Fraktion die mit 10 ha Flächenausdehnung größte Photovoltaikanlage der Region, die auf vom Kraftwerksbetrieb verfüllten Gelände errichtet wurde, das weder für Acker- noch für Wohnbau geeignet ist. Als Konversionsgelände war es hingegen förderfähig nach dem Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG), wie Mitarbeiter der OVAG (Dr. Frank, Herr Ewald) erklärten, die Betrieb, Wartung, Ertrag und Nutzen der Anlage veranschaulichten.
Jährlich werden hier 5 Millionen kWh Strom aus Solarenergie erzeugt und ins Stromnetz eingespeist – ein ausreichender Jahresbedarf von 1500 Haushalten! Selbst am trüben Besuchstag im November fiel ein Tages-Stromertrag an, der den Jahresbedarf von vier Haushalten deckt. Und wichtig ist auch die mit dieser nachhaltigen Erzeugung von Solarstrom eingesparte Menge an klimaschädlichem Kohlendioxid: nämlich 3200 Tonnen pro Jahr! Und ebenso wie die Herstellung des „grünen Stroms“ ist auch die Unterhaltung des Geländes ausdrücklich umweltverträglich – ca. 100 Schafe beweiden das eingezäunte und gesicherte Gelände, sind somit natürliche „Rasenmäher“.
Dieser Solarpark auch ein Modell für Friedberg hin zu einer regenerativen Stromerzeugung? – Auf jeden Fall, so die einhellige Auffassung der Friedberger Sozialdemokraten mit Fraktionsvorsitzendem Dr. Klaus-Dieter Rack und dem Vorsitzenden des Haupt- und Finanzausschusses Ulrich Hausner an der Spitze. Viele Hektar Konversionsflächen gibt es auch in Friedberg, auch wenn sie noch in fremdem Eigentum sind. Die SPD-Fraktion hat z.B. vor mehr als einem Jahr beantragt, dass der Magistrat Gespräche mit der Deutschen Bahn aufnimmt, um den Abriss der an den Krieg erinnernden Ruinenlandschaft auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs zu bewirken. Trotz mehrfacher Nachfrage in der Stadtverordnetenversammlung aber war vom Bürgermeister noch keine klare Auskunft zu vernehmen, dass er diesem Auftrag zur Kontaktaufnahme nachgekommen ist. Auf dieser gewaltigen Fläche von 35 ha könnte u.a. auch ein Solarpark in ähnlicher Größe wie in Wölfersheim errichtet werden. Wie von den OVAG-Vertretern zu hören war, wirkt die DB an anderen Orten Deutschlands mit, auf ihren Flächen „grünen Strom“ erzeugen zu lassen.
Die andere Konversionsfläche, ebenso bereits „gebrauchtes Land“, liegt noch in den Händen der BIMA – das 74 Hektar große Kasernengelände. Hier wäre mit optimaler Süd-Ost-Ausrichtung (so die OVAG-Fachleute) auch viel Raum für Tausende Solarmodule vorhanden (in Wölfersheim 22000; Lebensdauer: 20-30 Jahre). Auf beiden Flächen könnte Friedberg mit den genannten Partnern einen lokalen Beitrag zur Energiewende und damit zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten, so Friedbergs SPD-Vertreter – ganz abgesehen von der gesellschaftlichen Akzeptanz von Solarfeldern auf bereits genutzter Fläche gegenüber der oft umstrittenen Errichtung von Windkraftanlagen auf Ackerland oder in Wäldern.
Friedbergs Sozialdemokraten bedankten sich bei den beiden OVAG-Vertretern für die ausführlichen und inspirierenden Informationen.