Besuch von Friedberger Sozialdemokraten und Partnern in Friedberg/Bayern während des 10-tägigen Stadtfestes „Friedberger Zeit“

Friedberg bei Augsburg: ein Besuch dort könnte sich lohnen – dachte sich eine Delegation aus Friedberg in der Wetterau. Und nach dreitägiger Visite war man mehr denn je davon überzeugt, ein phantasievolles Altstadtfest, eine aufstrebende Kommune und ein beeindruckend-topmodernes Museum erlebt zu haben. Erich Wagner (SPD), Ossenheims früherer Ortsvorsteher, bahnte den Besuch beim Friedberger Bürgermeister Eichmann an, und SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Rack, weitere Friedberger Sozialdemokraten samt Partner schlossen sich der privat organisierten Besuchstour an.
Alle drei Jahre lässt die „Friedberger Zeit“ in der früheren bayerischen Grenzstadt zur Reichsstadt Augsburg Stadtgeschichte historientreu erleben. Es war eine authentisch in Szene gesetzte Zeitreise in die Blütezeit der Stadt im 17. und 18. Jahrhundert – unter starker Mitwirkung der zigtausendfach historisch eingekleideten Bürgerschaft Friedbergs (heute 30.000 Einwohner) und vielen Tausend Besuchern aus nah und fern. Die sehenswerte barocke Friedberger Altstadtkulisse ist dabei Schauplatz für Theater- und Musikdarbietungen sowie alte Handwerkskunst. Auch die kulinarischen Genüsse sind ebenso historiengerecht wie Rituale zur Bestrafung von Sündern und Straftätern unter den Augen der Bevölkerung.
Premiere feierte dieses Stadtfest 1989 anlässlich der 725-Jahrfeier der Stadtgründung. Vor allem die 80 ansässigen Uhrmacher sorgten für eine wirtschaftliche Blüte nach dem 30-jährigen Krieg, ebenso war die Fayenceproduktion im späten 18. Jahrhundert von überregionaler Bedeutung. Diese beiden örtlichen Schwerpunkte werden auch thematisch im völlig neu gestalteten Stadtmuseum im Wittelsbacher Schloss nach neuesten Erkenntnissen und Notwendigkeiten der Museumspädagogik behandelt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet u.a. die die Region prägende Frömmigkeit. Die Friedberg-Hessen-Delegation erhielt in einer Sonderführung der Museumsleiterin beeindruckende Einblicke in einen vorbildhaften Bau samt einer neuartigen Museumskonzeption für alle Altersschichten.
Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) erläuterte ausführlich Prozess und Ergebnisse des im bayerischen Friedberg bereits 2013/14 mit Bürgerbeteiligung durchlaufenen ISEK-Verfahrens, auch mit besonderer Ausrichtung auf die Entwicklung der 13 Ortsteile. Für ihn war und ist wesentlich, dass Möglichkeiten und Grenzen der Stadtentwicklung unter Beteiligung von kompetentem Verwaltungspersonal austariert werden, dass auch von Beginn an Haushaltsmittel für prioritäre Sofortmaßnahmen bereitliegen – denn: „nichts ist ernüchternder und demotivierender für die Bürgerschaft, wenn entwickelte Vorstellungen und Ideen am Ende aus Finanzmangel oder anderen Hindernissen nicht umgesetzt werden“.
Eichmann genießt in einem von der CSU bestimmten Umland breite Zustimmung in der Bevölkerung angesichts seiner durchscheinenden Führungs- und Gestaltungskompetenz. Und zeigt auch keine Scheu, sich als „Sünder“ im Schandkarren durch die Stadt und im Schandstuhl unter Jubel der Bevölkerung wiederholt im Wasserbecken eintauchen zu lassen.
Der Idee einer „Städtenamenpartnerschaft“ mit dem hessischen Friedberg steht Eichmann sehr aufgeschlossen gegenüber. Mit dem steirischen Friedberg ist man bereits verschwistert. Ein weiteres Friedberg liegt in Tschechien. Und wie Eichmann mitteilt, gab es schon vor Jahrzehnten Sportkontakte der „Friedberg-Kommunen“, doch schliefen die Verbindungen ein. Hier gibt es durchaus Möglichkeiten der Neubeziehung via Vereine, Feuerwehren etc.

Foto 1:

SPD-Delegation aus Friedberg/Hessen Im Innenhof des Wittelsbacher Schlosses (Friedberg/Bayern) nach der Sonderführung durch ein ausserordentlich beeindruckendes, topmodernes Stadtmuseum. Ein Vorbild fuer die Neuausrichtung unseres Wetterau-Museums!

Fotos 2/3:

Sehr aufschlussreiches Gespräch mit Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) über das bereits 2013/14 mit Bürgerbeteiligung in Friedberg/Bayern erfolgte ISEK-Verfahren und die Massnahmen zur schrittweisen Umsetzung der erarbeiteten Ziele! Nebenbei: auch Friedberg/Bayern hat rund 30.000 Einwohner.

Foto 4:

Bei der Stadtfuehrung mit einer „Hausmagd“, zurueckversetzt in die Bluetezeit Friedbergs um 1750: „Habe die Ehre!“