Besuch bei Lederwaren Steck

Doppelter Anlass zu Besuch und Gespräch – Lederwaren Steck blickt in diesem Jahr auf 100 Jahre Firmengeschichte in Friedberg zurück und Ulf Berger, Urenkel des Unternehmensgründers Johann Steck, ist Vorsitzender der Gewerbevereinigung „Friedberg hat’s“. Und so kamen Vertreter der SPD Friedberg zum einen zum Gratulieren in das renommierte, in der vierten Generation inhabergeführte Geschäft auf der Kaiserstraße. Zum anderen luden Ort und Funktion von Berger sofort zum Gespräch über Gegenwart und Zukunft der Hauptachse Friedbergs ein.
Es dauert Berger, wie anderen Geschäftsleuten und Einwohnern, weiterhin viel zu lange bis die notwendige Umgestaltung der Kaiserstraße kommt. „Seit Jahren wird über Erneuerung der Straße geredet, aber es passiert weiterhin nichts. Dabei wäre Aufwertung und Attraktivitätssteigerung dieser Lebensader der Stadt dringend erforderlich“, so Berger. Er kennt auch zur Genüge die Diskussion um Für und Wider des Baumbestands, der die historischen Häuserfassaden verdeckt und auch die Kanalisation beschädigt, erlebt täglich die holprigen, beengten Gehwege und auch eine unzeitgemäße Beleuchtung. Berger erwartet wie viele Friedberger, dass vom Ex-Kaufhaus Joh endlich eine neue Belebung der Innenstadt ausgeht. Die SPD-Vertreter erläutern die jüngst geänderte Planung, die nun auch neben Gewerbe im Gebäude die Schaffung von Wohnraum vorsieht. Sie betonen dabei auch, dass die Stadtverordneten aller Parteien dem Investor via Architekt zuletzt verdeutlichten, nun endlich dieses zentrale Gebäude zukunftsfähig zu entwickeln.
Berger fordert die politisch Handelnden in Friedberg auf, möglichst bald erkennbar in den Umbau der Kaiserstraße einzusteigen – und ist auch wie die SPD-Vertreter der Meinung, dass am ehesten eine Erneuerung in Richtung Sparkasse beginnen kann. Diese Richtung wäre auch vorab zu Überlegungen im Stadtentwicklungsprozess in den Blick zu nehmen, der nach Ansicht der SPD-Vertreter außer zwei großen Infoveranstaltungen 2018 noch keine wirkliche Kontur mit Arbeitskreisen und Bürgerbeteiligung angenommen hat. Hier ist laut SPD die Zeit des Handelns überreif.
Einer Fußgängerzone erteilt Berger eine Absage, hält die Kaiserstraße wegen ihrer Breite dafür wenig geeignet. Auch eine Alternativ-Verkehrsführung dieser Durch-gangsstraße dürfte Problem aufwerfen. Die Gewerbetreibenden wollen zudem die Beibehaltung der Parkplätze, jedoch räumt Berger ein, dass der Park-Such-Verkehr auch die Attraktivität einer umgebauten Straße mindern könnte. Die SPD-Vertreter weisen auf ihre Anträge zur verbesserten Hinweis-Beschilderung der Parkflächen um die Kaiserstraße wie auch auf die Aufstockung des Dieffenbach-Parkplatzes hin.
Ulf Berger beanstandet auch, dass noch immer keine Tourismus-Information auf der Kaiserstraße existiert. Diese hält er wie auch die SPD für erforderlich, da Friedberg als eine an Geschichte und Kultur reiche Stadt besser touristisch vermarktet gehört. Mit der städtischen Wirtschaftsförderung stehen Berger und der Verein in guter Kooperation, wie er betont, hätten gerne auch mehr als nur vier verkaufsoffene Sonntage. Eine Position, die von den SPD-Vertretern nicht geteilt wird, jedoch muss die schwarz-grüne Landesregierung endlich ein klares Regelwerk für verkaufsoffene Sonntage erlassen.
Berger ist wie die SPD-Vertreter überzeugt, dass eine neugestaltete Kaiserstraße ein Anziehungsmagnet für Kunden, Touristen und auch für Geschäftsleute wird – „nur muss man endlich mit dem Anfangen beginnen“.