Bürgerhospital Friedberg – Klinikstandort mit Zukunft

Über das medizinische Leistungsangebot des Klinikstandorts Friedberg und dessen Rolle im Klinikverbund Gesundheitszentrum Wetterau (GZW) informierte sich die Friedberger SPD-Fraktion im Bürgerhospital. Nach einem Rundgang durch die Abteilungen Geriatrie und Innere Medizin mit den zuständigen Chefärzten Dr. Jörn Kuntsche und Prof. Dr. Robert Voswinckel standen auch Geschäftsführer Dr. Dirk M. Fellermann, Standortmanager Mario Becker und Pflegedienstleiterin Helga Tröller für einen eingehenden Austausch mit den Gästen zur Verfügung.

Im Bürgerhospital Friedberg werden neben der Geriatrie und der Inneren Medizin u.a. Abteilungen für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie die Stroke Unit (Schlaganfallbehandlung) vorgehalten. In über 200 Betten und weiteren ambulanten Einrichtungen werden jährlich mehr als 10.000 stationäre und 20.000 ambulante Patientinnen und Patienten behandelt. Darüber hinaus ist Friedberg Standort der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Hier betreuen 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als 5500 Menschen aus einem Umkreis von bis zu 30 Kilometern sowohl stationär als auch ambulant.

Nach einer Erläuterung der unterschiedlichen medizinischen Schwerpunkte an den GZW-Standorten Friedberg, Bad Nauheim und Schotten informierte Chefarzt Dr. Kuntsche über das breite Leistungsspektrum der Geriatrie. Ein interdisziplinäres Team aus neun verschiedenen Professionen, von Ärzten, Kranken- und Altenpflegern über Physiotherapeuten, Physikalische Therapeuten und Ergotherapeuten bis zu Logopäden, Psychologen, Sozialarbeitern und Ernährungsberatern arbeitet hier an einem Ziel: jedem einzelnen Patienten mit seinen Besonderheiten bestmöglich gerecht zu werden und nach seinen individuellen Möglichkeiten zu einer größtmöglichen Selbstständigkeit zu verhelfen. Entsprechend dem immer weiter steigenden Platzbedarf wurde die Abteilung zuletzt 2016 von 40 auf nunmehr 57 Betten vergrößert.
Eingehend haben die Teilnehmer anschließend Fragen zum Fachkräftemangel im ärztlichen und pflegerischen Bereich, zur Wohnraumversorgung der Klinikbeschäftigten, zum Angebot an Kita-Plätzen u.v.m. erörtert. Dem bundesweiten Fachkräftemangel begegnet der Wetterauer Klinikverbund mit eigenen kreativen Strategien zur Personalgewinnung und Personalbindung. Von großer Bedeutung für die Zukunft aller kommunalen Kliniken – so auch des GZW – ist die Vernetzung mit weiteren Krankenhäusern in der Region, um Leistungen noch stärker zu spezialisieren und wirtschaftliche Synergien zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang wurde auch über die aktuellen Sondierungen für eine mögliche Kooperation mit den Kliniken des Hochtaunuskreises gesprochen.
Dr. Klaus-Dieter Rack, SPD-Kandidat für das Bürgermeisteramt in Friedberg: „Die vielfältigen Möglichkeiten medizinischer Versorgung im Bürgerhospital sind sehr beachtenswert und bleiben jetzt und in Zukunft unverzichtbar für die Bevölkerung Friedbergs und seiner Umgebung.“

Standortmanager Mario Becker nutzte die Gelegenheit, mit einem „häufiger anzutreffenden Irrtum“ aufzuräumen: das Bürgerhospital Friedberg verfügt auch weiterhin völlig unverändert über eine Rund-um-die-Uhr-Notfallbereitschaft mit interdisziplinärem Aufnahmebereich für medizinische Notfälle. Dies gelte ganz unabhängig von den beschriebenen Schwerpunktbildungen an den drei GZW-Standorten. Diese Notfallbereitschaft dürfe nicht verwechselt werden mit dem Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigung, der unter der Notfallnummer 116 117 zu kontaktieren sei.

Nach sehr informativen 90 Minuten dankte Fraktionsvorsitzende Marion Götz den Gastgebern für die gewährten Einblicke hinter die Kulissen des Klinik-Alltags. „Wir werden auch weiterhin die Entwicklung am Standort Friedberg sehr aufmerksam begleiten. Auch wenn die Stadt Friedberg im Klinikverbund GZW keinen Gesellschafterstatus besitzt, sind wir selbstverständlich engagierte Ansprechpartner, wenn es darum geht, mit unserer städtischen Infrastruktur für das Wohnen, Arbeiten und Leben in Friedberg attraktive Standortbedingungen zu erhalten. Dies verbinden wir mit dem klaren Wunsch, als Kreisstadt und Klinikstandort über Entwicklungen im Klinikverbund stets frühestmöglich informiert und bestmöglich einbezogen zu werden.“