
Der Umsonstladen im Kellergeschoss des früheren Rathausgebäudes an der Ecke Bismarckstraße/Haagstraße war die vierte Station der Friedberger SPD-Fraktion im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour. Klaus Edzards, Erika Scheller-Wagner und Margot Bernd vom Team des Umsonstladens informierten die Gäste über diese ehrenamtliche Initiative besonderer Art.
Ein Umsonstladen ist ein Ort, an dem Gegenstände des täglichen Lebens gesammelt und kostenlos weitergegeben werden. Hierzu gehören z.B. Geschirr, Besteck, Bettwäsche, Hand- und Geschirrtücher, Kleinmöbel, Lampen, Uhren, Werkzeug, Spiele u.v.m. Dementsprechend bunt und vielfältig präsentierte sich auch der rd. 60 qm große Kellerraum den Besuchern mit dicht gefüllten Regalen bis zur Decke und einer Pinnwand mit Möbelangeboten.
Jeder Mensch kann in den Umsonstladen kommen und schauen, ob er etwas brauchen kann, oder etwas hinbringen. Oder beides jedoch ohne direkten Tausch oder Verrechnung. Auf diese Weise wollen wir Solidarität organisieren, die vom Geben und Nehmen lebt, ohne dass Geld eine Rolle spielt. Der Umsonstladen soll ein Ort der Begegnung sein. Wir möchten gleichzeitig anregen, sich mit dem eigenen Konsumverhalten auseinander zu setzen, und Nachhaltigkeit als Leitbild im Alltag verankern, so Klaus Edzards und Erika Scheller-Wagner während des Rundgangs. Gleichzeitig soll der Laden auch einen Beitrag leisten, um sozial schwächer gestellte Mitbürger/innen mit Gegenständen des täglichen Gebrauchs zu unterstützen.
20 Personen aus 5 Nationen umfasst das ehrenamtliche Team, das den Laden seit seiner Eröffnung im Februar 2015 mittwochs (16.00 – 18.00 Uhr nur Annahme von Waren) und samstags (10.00 13.00 Uhr – Warenausgabe) mit viel Engagement organisiert. Zu den Helfern gehören auch mehrere Flüchtlinge, die das Team bei verschiedenen Arbeiten unterstützen. Viele Bürgerinnen und Bürger haben seit der Eröffnung viele gut erhaltene gebrauchte Gegenstände vorbeigebracht, die wiederum andere noch sehr gut und mit Freuden nutzen. Dafür sind wir sehr dankbar. Aktuell könnten wir insbesondere noch weitere Bettwäsche, Wolldecken, Handtücher aller Art, Kochgeschirr (Töpfe, Pfannen) und Elektrokleingeräte wie Wasserkocher, Fön und Mixer etc. gut gebrauchen, informierte Margot Bernd.
Ein vordringlicher Wunsch des Umsonstladen-Teams ist es, einen größeren, möglichst zentral in der Innenstadt gelegenen und ebenerdigen Raum zu finden, idealerweise mit etwas Parkfläche im Eingangsbereich, was die Anlieferung erleichtern würde. Derzeit können Sachspenden nur an der Straße ausgeladen werden, so dass mehrere Freiwillige sie anschließend über einen längeren Weg einzeln in den Keller tragen müssen. In der zweistündigen Anlieferzeit sind jeden Mittwoch regelmäßig 20 bis 30 Spenden entgegenzunehmen und in den Laden zu räumen. Auch weitere Paten, d.h. Menschen, die bereit sind, per Dauerauftrag einen monatlichen Betrag in beliebiger – auch geringer – Höhe zu spenden, wären sehr hilfreich, um v.a. die monatliche Miete in Höhe von 320 EUR dauerhaft aufbringen zu können, so das Team. Hierfür können am Jahresende Spendenquittungen durch das Internationale Zentrum Friedberg e.V. ausgestellt werden, das rechtlich als Träger des Umsonstladens fungiert.
Natürlich sind auch die SPD-Gäste nicht mit leeren Händen gekommen. Sie bedankten sich mit zahlreichen Haushaltsutensilien, einer Fritteuse, Decken, Bettwäsche und Spielen für die sehr interessanten Einblicke hinter die Kulissen des Ladens. Die Mitbringsel wurden von den Gastgebern erfreut unmittelbar in die Regale einsortiert. Auch die Spendendose blieb nicht leer zurück. Wir werden kräftig für Sie werben sowohl um weitere Sachspenden als auch Patenschaften und praktische Unterstützung für dieses besondere Projekt, versprach Fraktionsvorsitzende Marion Götz im Namen der Teilnehmer abschließend.