Licht und Schatten liegen nahe beieinander

V.l.n.r. Petra Fischer, Fraktionsvorsitzende Marion Götz, Ortsvereinsvorsitzender Benjamin Ster, Ortsvorsteherin Evelyn Weiß, Magistratsmitglied Ruth Mühlenbeck und Standverordneter Klaus Fischer

Als der SPD-Ortsbezirk Friedberg kürzlich eine Begehung der westlichen Altstadt ankündigte, gingen nicht wenige davon aus, daß bei dieser Gelegenheit auch Fragen und Probleme zur bevorstehenden Beendigung des Altstadtsanierungsverfahrens zu erörtern wären. Tatsächlich gab es hierzu überhaupt keinen Diskussionsbedarf. Offensichtlich deshalb, weil schon ein erheblicher Teil der Verfahren in Zusammenarbeit mit den einzelnen Betroffenen zu deren Zufriedenheit abgewickelt werden konnte. Das Thema spielt demnach für die tatsächlich Betroffenen gerade in der westlichen Altstadt eine weitaus geringere Rolle als gelegentlich behauptet wird.

Demgegenüber konnten eine Reihe von Bauprojekten in Augenschein genommen werden, die ein positives Zusammenwirken von Sanierungsmaßnahmen und Eigeninitiative der jeweiligen Grundstückseigentümer dokumentieren. So kann mit Recht wohl die Weedgasse 11 als vorbildlich saniertes Objekt bezeichnet werden, insbesondere dann, wenn man noch eine Vorstellung von dem Gebäude hat, wie es vor Beginn der Sanierungsmaßnahme aussah.

Selbstverständlich verlangt auch ein einmal sanierter Baukörper ständig instand haltende Begleitmaßnahmen, um neuerlichen Verfall zu verhindern. Ein Umstand, der nicht überall Beachtung findet. Ebenfalls positiv bewertet wurde von den Teilnehmern des Rundgangs die Entwicklung auf dem Grundstück Hospitalgasse 24. Hier entsteht ein Neubau, der sich tatsächlich gelungen in die bestehende Bebauung einfügt. Es sollen dort fünf seniorengerechte Wohnungen entstehen. Eine sinnvolle Maßnahme, um auch älteren Mitbürgern das Wohnen in der Innenstadt weiterhin zu ermöglichen. Allerdings scheint Stillstand vorzuherrschen bei der Entwicklung des Grundstücks Weedgasse 1, neben dem Armsünderpförtchen gelegen. Das Gebäude dürfte dem Zusammenbruch nahe sein, weshalb dem Vernehmen nach auch eine Abrißgenehmigung beim Wetteraukreis beantragt wurde. Ob sie schon vorliegt oder nicht, oder ob es andere Hinderungsgründe für eine Sanierung des Grundstücks gibt, war anlässlich des Rundgangs nicht zu klären. Auch die Fasshalle der ehemaligen Friedberger Brauerei Steinhäusser/Windecker harrt einer Sanierung. Es ist nun bereits fast drei Jahre her, als das Lagergebäude im August 2012 in Brand geriet. Seit dem ist dort augenscheinlich nichts geschehen, um die Folgen des Brandes an dem mit schwarzen Rauchfahnen versehen Gebäude zu beseitigen, oder gar eine Sanierung zu anderen Zwecken als der wohl aktuellen Verwendung als Parkplatz herbeizuführen. Freilich stellten sich die Teilnehmer des Rundgangs auch die Frage, wie etwa mit vertretbarem Aufwand für den Eigentümer ein Gebäude wie die Fasshalle umzugestalten sei oder saniert werden könne unter Beachtung des historischen Wertes des Gebäudes.

Die Ortsbezirksvorsitzende Evelyn Weiß, die auch Ortsvorsteherin ist, erklärte am Ende der Besichtigung, daß in der westlichen Altstadt Licht und Schatten eng nebeneinander lägen, aber die positiven Umgestaltungen eindeutig überwiegen würden. Auch könnten sich die Bürger an sie als Ortsvorsteherin wenden, wenn sie etwa Schwierigkeiten mit ihren beabsichtigten Sanierungsmaßnahmen hätten, sie würde sie gerne an den zuständigen Magistrat der Stadt weiterleiten.