Die CDU hat zuletzt am 06.04.2013 erneut kundgetan, dass sie an einer inhaltlich geführten, sachorientierten Diskussion zur Weiterentwicklung einer fortschrittlichen Wohnungsbaupolitik in Friedberg keinerlei Interesse hat.
Bei nüchterner Betrachtungsweise kann vom Grunde her niemand eine städtebauliche Initiative wie die Kontaktaufnahme mit der Frankfurter Wohnungsbaugesellschaft ABG kritisieren. Denn sie hat zum einen das Ziel, bereits in Friedberg lebenden Familien weiteren und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Zum anderen ist sie von dem Bestreben getragen, auch potentielle Neubürger für Friedberg zu interessieren und sie in die Stadt zu ziehen. Die Stadt braucht eine voll im Leben stehende Bürgerschaft, die die Angebote an jedweder Infrastruktur wahrnimmt wie Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten und Teilnahme am öffentlichen Leben. Darum geht es der SPD und Bürgermeister Keller und um nichts anderes.
Demgegenüber erwecken führende Vertreter der CDU frei erfunden und ohne Rücksicht auf vitale Interessen der Stadt den Eindruck, es ginge bei der Kontaktaufnahme der ABG mit der Friedberger Wohnungsbaugesellschaft und Bürgermeister Keller nicht um eine solche Sachorientiertheit, sondern darum, Sozialhilfeempfänger Frankfurts nach Friedberg abzuschieben. Das ist eine Unverschämtheit sowohl gegenüber dem Bürgermeister als auch gegenüber der ABG und zeigt nebenbei das Bild, das einige Politiker in Bezug auf weniger begüterte Menschen in unserer Gesellschaft haben. Wer zudem den Bürgermeister dieser Stadt bei seiner selbstverständlichen Wahrnehmung der berechtigten Interessen Friedbergs als willfährigen Erfüllungsgehilfen bezeichnet, hat weder etwas von den Aufgaben eines Bürgermeisters noch von den Interessen dieser Stadt verstanden. Deswegen hat sich Bürgermeister Keller auch bei der Zurückweisung der plumpen und abwegigen Kritik des CDU-Vertreters Dr. Hoffmann nicht im Ton vergriffen. Auf einen groben Klotz wie diesen gehört zuweilen auch ein grober Keil.
Ein eventuelles Bauvorhaben unter Beteiligung der ABG auf dem ehemaligen Kasernengelände befindet sich noch in einer sehr frühen Phase der Diskussion. Die SPD und Bürgermeister Keller werden bemüht sein, einen Imageschaden der Stadt und ihrer Institutionen, der durch billige CDU-Polemik ohne jede Inhalte bei potentiellen Investoren wie der ABG oder anderen entstehen könnte, abzuwenden. Nicht nur bei diesem Thema wird der Öffentlichkeit und Investoren leider offenbar, dass der CDU inhaltliche Diskussionen zunehmend fremd sind. Unbegründete Generalangriffe wie etwa auf die Seriosität eines Investors wie der ABG sind nicht der Politikstil, den die SPD und der Bürgermeister pflegen. Solche Angriffe dienen auch nicht der Versachlichung der Diskussion, wie sie jüngst vom CDU-Fraktionsvorsitzenden eingefordert wurde. Denn es müssen der Stadt neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet werden. Verfährt man wie die CDU, schlägt man Türen für Gespräche zu statt sie zu öffnen oder offen zu halten.
Der CDU wird zudem empfohlen, sich mit den gesetzlichen Grundlagen des Sozialen Wohnungsbaus vertraut zu machen. Wenn man hier mitreden will, sollte man wissen, dass der sogenannte Dritte Förderweg seit 1989 und das Gesetz zur Sozialen Wohnraumförderung seit 2002 das Maß der Dinge sind. Nach diesen Regeln werden in freien Vereinbarungen Verträge mit den jeweiligen Bauherren geschlossen, in welchen insbesondere Bestimmungen über Höhe und Einsatzart der Mittel, die Zweckbestimmung, Belegungsrechte und die Beachtung von Einkommensmaßstäben und die Höhen der Mieten festgelegt werden. Dies gilt auch in Friedberg.
Auch der CDU müsste im Übrigen bekannt sein, dass sozialer Wohnungsbau nur dann entstehen kann, wenn die Stadt Finanzmittel in Höhe von 10.000 pro Wohneinheit zur Verfügung stellt. Somit liegt es auch zukünftig allein in der Hand der Gremien dieser Stadt, über den Umfang des sozialen Wohnungsbaus in ihrem Gebiet zu entscheiden. Darüber hinaus ist es nach wie vor unverändert erklärter Wille von SPD und Bürgermeister Keller, bei der Planung für das ehemalige Kasernengelände einen breiten Mix aus frei finanziertem und sozialem Wohnungsbau, Dienstleistung, Sportstätten und öffentlichen Erholungsflächen zu verwirklichen.