SPD-Fraktion zu Besuch bei der Friedberger Tafel

Die SPD-Delegation hat haltbare Lebensmittel mitgebracht, worüber sich die Tafel-Vorsitzende Hannelore Finkernagel (6. v.l.) und Beirat Peter Radl (r.) freuen.
Die SPD-Delegation hat haltbare Lebensmittel mitgebracht, worüber sich die Tafel-Vorsitzende Hannelore Finkernagel (6. v.l.) und Beirat Peter Radl (r.) freuen.

Friedberg (har). Erstmals zu Gast bei der Friedberger Tafel waren am Montagabend Mitglieder der SPD-Fraktion im Stadtparlament sowie SPD-Ortsbeiratsmitglieder und der Bundestagskandidat Stefan Lux aus Florstadt. Die 15-köpfige Delegation wurde von der Tafel-Vorsitzenden Hannelore Finkernagel und Peter Radl, Beirat der Tafel, im Tafelladen begrüßt.

„Es hat etwas gedauert, doch dafür sind wir nicht mit leeren Händen gekommen“, sagte die Fraktionsvorsitzende Marion Götz. Alle Gäste hatten haltbare Lebensmittel wie Schokolade, Mehl oder Konserven mitgebracht. So türmte sich schließlich auf der Theke ein mittelgroßer Warenberg.

Hannelore Finkernagel erzählte von der Geschichte der 2006 gegründeten Friedberger Tafel und stellte die vier Arbeitsbereiche Abholung, Sortierung, Ausgabe und Verwaltung vor. Insgesamt 70 ehrenamtliche Helfer teilen sich die Arbeit an den drei Öffnungstagen Montag, Mittwoch und Freitag. „Wir werden von den Ämtern genauso behandelt wie ein Lebensmittelgeschäft“ beantwortete Radl eine entsprechende Frage von Klaus Fischer. So sind alle Tafelhelfer im Besitz eines Gesundheitspasses und regelmäßig finden Hygienebelehrungen statt.

Aktuell werden 1700 Personen, darunter gut 600 Kinder und Jugendliche, aus der Kreisstadt und allen angrenzenden Kommunen alle zwei Wochen mit Lebensmitteln versorgt. „Wir haben endlich einmal Kapazitäten frei“, schilderte Finkernagel die erfreuliche Entwicklung und erinnerte an die Warteliste von über 80 Familien, die es noch vor drei Jahren gab. Die gute konjunkturelle Lage habe zu diesem Kundenrückgang geführt. Derzeit könnten noch pro Ausgabetag 15 Familien zusätzlich versorgt werden, so Finkernagel, was eine offene Kapazität von 90 Familien ergebe.

Länger diskutiert wurde die Frage, wie sich Armut definiert und ob ein Mindestlohn von 8,50 Euro, der unter anderem von der SPD gefordert wird, überhaupt ausreicht, um nicht als „arm“ zu gelten. Auch die Finanzierung der Tafelarbeit war ein Thema. „Wir finanzieren uns ausschließlich aus dem Verkaufserlös und vielen Spenden“, berichtete Finkernagel. Viele Stammspender sorgten dafür, dass „wir ohne Hilfe der Stadt über die Runden kommen, und das wollen wir auch weiterhin schaffen“ erklärte Finkernagel.

Zum Abschluss des Besuchs führten Finkernagel und Radl die Gäste durch die Räume der Tafel. Götz dankte den beiden Gastgebern für die vielen interessanten Informationen und wünschte der Tafel weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit.

Text und Foto: Harald Schuchardt