Die rot/grüne Koalition in der Friedberger Stadtverordnetenversammlung hat ihre Beratungen zur Umgestaltung der Kaiserstraße abgeschlossen. Sie wird für die nächste Stadtverordnetensitzung am 28. Juni 2012 einen Beschlussantrag einbringen. Danach wird der Magistrat der Stadt Friedberg beauftragt werden, die detaillierte Ausführungsplanung des am 24.02.2011 beschlossenen Entwurfskonzepts für den ortsgerechten Ausbau der Kaiserstraße im Abschnitt zwischen Burg und Ockstädter Straße vorzunehmen sowie dessen konkrete bauliche Umsetzung. Der Antrag enthält allerdings zusätzlich knapp 20 Abweichungen bzw. Konkretisierungen von dem zuletzt am 24.02.2011 beschlossenen Entwurfskonzept.
Wesentlich dürften hierbei die vier nachfolgend beschriebenen Gestaltungsmerkmale sein, nämlich:
Die weitgehende Erhaltung des Baumbestandes, die Umgestaltung der Kreuzung Kaiserstraße/Ockstädter Straße in einen Kreisel, der Verzicht auf Fußgängerampelanlagen im gesamten Kaiserstraßenbereich einschließlich des Elvis-Presley-Platzes und die Herstellung eines auffällig gestalteten Fußgängerüberweges in der Kurve vor der Burg.
Diese Vorschläge neben anderen sind das Ergebnis der unter großer Bürgerbeteiligung geführten öffentlichen Diskussion, der Rot/Grün mit diesem Beschlussantrag Rechnung trägt.
Insoweit ist in Erinnerung zu rufen, dass die ursprüngliche Entwurfsplanung den Friedberger Bürgern in einer Bürgerversammlung vorgestellt und ausführlich diskutiert wurde.
Dort, wie in der Zeit danach, ist deutlich geworden, dass die Bürger überwiegend den Erhalt des Baumbestandes, soweit möglich, begrüßen würden – neben den beabsichtigten Neuanpflanzungen. Dem trägt der Beschlussantrag Rechnung.
Soweit seitens des Friedberg Forum eine Umgestaltung der Kaiserstraße bei gleichzeitiger Errichtung zweier Kreisel vorgeschlagen wurde, konnte sich die Koalition diesem Vorschlag nicht gänzlich anschließen. Zwei Kreisel im Bereich Haagstraße und Wolfengasse würden dazu führen, dass ein permanenter Parkplatzsuchverkehr durch ständiges Drehen und Wenden von Fahrzeugen auf der Kaiserstraße erzeugt wird, der nicht gewollt sein kann.
Außerdem hätte ein Kreisel im Bereich der Haagstraße die Umgestaltung des Elvis-Presley-Platzes und seiner beabsichtigten öffentlichen Nutzungsmöglichkeiten beeinträchtigt.
Demgegenüber erscheint ein Kreisel im Bereich Kaiserstraße/Ockstädter Straße sinnvoll. Der Ersatz der Kreuzung durch einen Kreisel markiert aus Richtung Süden der Kaiserstraße in sichtbarer Form den Beginn eines neuen Straßenabschnitts. Der Kreisel verlangsamt die Einfahrgeschwindigkeit in den umgestalteten Bereich. Im übrigen fallen auf der Kaiserstraße und der Ockstädter Straße jeweils eine Fahrspur weg. Daher wurde der Kreiselvorschlag gerne für diesen Bereich aufgegriffen.
Weiterhin soll auf Fußgängerampelanlagen im gesamten Kaiserstraßenbereich verzichtet werden. Denn diese würden den positiven Eindruck der Umgestaltung beeinträchtigen. Es werden aber Leerrohre verlegt werden, um für den Fall gerüstet zu sein, dass doch noch im Nachhinein Ampelanlagen notwendig werden sollten. Dann könnten solche errichtet werden, ohne dass erneut größere Umbaumaßnahmen vorzunehmen sind.
Zusätzlichen Handlungsbedarf hat die Koalition im Bereich der Burg gesehen und dort die Notwendigkeit eines baulich aufzuwertenden Fußgängerüberweges erkannt. Denn für Fahrzeuge, die aus Richtung Norden über die Gießener Straße die Kaiserstraße anfahren, muss frühzeitig und deutlich erkennbar sein, dass eine Änderung des Straßencharakters unmittelbar bevorsteht. Insbesondere für Ortsfremde stellt es eine plötzliche, unvorhersehbare Änderung der Straßenqualität dar, wenn die stark autogerecht ausgebaute Gießener Straße sich plötzlich in eine Straße verändert, in der Fußgänger und Radfahrer nicht die benachteiligten Verkehrsteilnehmer sein sollen.
Dies ist eine gemeinsame Presseerklärung von Rot/Grün durch:
Marion Götz
SPD-Fraktionsvorsitzende
Horst Weitzel
Fraktionsvorsitzender Bündnis/Die Grünen
Michael Klaus
Pressesprecher der SPD-Stadtverordnetenfraktion