Die Gemeinnützige WAUS gGmbH erhielt dieser Tage Besuch von der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD Friedberg. Unter der Leitung des Friedberger AfA-Vorsitzenden Klaus Fischer und im Beisein des Wetterauer AfA-Vorsitzenden Peter Rausch sowie dem ehemaligen Magistratsmitglied Erika Kreuder traf man sich in den Räumen der gemeinnützigen Wetterauer Beschäftigungsgesellschaft, um sich über deren Arbeit und deren Zukunft zu informieren.
Der Geschäftsführer Andreas Grau begrüßte die Besuchergruppe, die dann zunächst einen Überblick über das Leistungsspektrum der WAUS erhielten. Insbesondere die Bereiche und Projekte für die unter 25 jährigen erfuhren dabei besonderes Interesse. WAUS ist hier breit aufgestellt und führt auf verschiedensten Qualifikationsniveaus berufs- und ausbildungsorientierte Projekte durch. Je nach Zielgruppe und Maßnahmestruktur kann WAUS dabei stolz auf eine Integrationsquote in den allgemeinen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt von zum Teil 70 % hinweisen. Diese Maßnahmen und Projekte richten sich grundsätzlich an Jugendliche und junge Erwachsene mit einem erhöhtem Förderungs- und Betreuungsbedarf. Es ist zwar mittlerweile so, dass die Privatwirtschaft einen Mangel an Auszubildenden beklagt, gleichzeitig existiert aber eine nicht unbeträchtliche Gruppe von jungen Menschen, die aktuell nicht ausbildungsfähig sind. Hier setzt die satzungsmäßige Dienstleistung der WAUS ein, die auf verschiedenen Stufen versucht diese jungen Menschen ausbildungs- und arbeitsfähig zu machen. Dabei setzt WAUS auf einen Personalmix aus Handwerksmeistern, Lehrkräften und Sozialpädagogen sowie einen Methodenmix aus theoretischem Lernen und praktischem sinnstiftenden Tun. Weitere erfolgreiche Projekte wie beispielsweise die JobFactory, welche gemeinsam mit FAW Hanau umgesetzt wird und eine Integrationsquote von weit über 60% aufweisen kann rundeten das Bild ab.
Nach einer anschließenden Betriebsbesichtigung, während der sich die Besucher über die handwerklichen Möglichkeiten der WAUS erstaunt zeigten, führte die Teilnehmer der Afa-Delegation ein Gespräch über die Rahmenbedingungen der WAUS. Wie seitens des Geschäftsführers erläutert wurde, ist auch WAUS, wie nahezu alle Träger beruflicher Qualifikation landauf und landab, von den extremen Mittelkürzungen im Bereich der Arbeitsverwaltung, des Landes Hessen sowie der EU betroffen. Dies führt insbesondere dazu, dass nahezu keine kontinuierliche Finanz- und Projektplanung mehr betrieben werden kann. Insbesondere die auf kurzfristigen Erfolg zielenden Auftragsmaßnahmen werden der Struktur vieler Betroffener nicht mehr gerecht, hier wünschte sich WAUS eine Finanzsituation, die es erlauben würde auch hier zielgruppen- und integrationsorientierte Projekte umzusetzen, die die Betroffenen dort abholen, wo sie stehen und diese gemäß ihrer individuellen Bedarfe zu fördern, um eine perspektivische und nachhaltige Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu erreichen. Hier würde WAUS ihren Beitrag für die Wetterauer Bürgerinnen und Bürger umfänglich erfüllen können.
Gegen Ende der sehr sachlich geführten Diskussion signalisierte Fischer die politische Unterstützung der AfA zum Erhalt der Beschäftigungsgesellschaft und betonte die Wichtigkeit der WAUS im sozialen Gefüge von Stadt und Kreis. Es darf nicht sein, dass dieses wichtige Instrument zur Qualifizierung von benachteiligten Jugendlichen durch Ausbleiben von Fördermitteln in den Ruin getrieben wird so Fischer weiter. Auch die Anteilseigner, mit dem Kreis an der Spitze, müssen hier in die Pflicht genommen werden. Wir werden nun das Gespräch mit der Kreisspitze suchen und darauf hinwirken, dass die WAUS zum Wohle der Wetterauer Bürger erhalten bleibt. Gegebenenfalls werden wir uns auch nicht scheuen, öffentlichen Druck aufzubauen so Fischer abschließend.