SPD für Jugendarbeit ohne Politklamauk

„Die Grünen sollten akzeptieren lernen, dass es unterschiedliche Vorstellungen davon geben kann, wie mehr als zwei Millionen Euro städtisches Geld nachhaltig sinnvoll für Jugendarbeit eingesetzt werden können. Gut gefallen hat uns die von den Jugendlichen mit viel Engagement vorbereitete und professionell durchgeführte Eröffnungsfeier von ‚Junity’. Ab sofort hat die neue Jugendfreizeiteinrichtung nun die Chance und die Aufgabe, Jugendliche zu fördern und zu fordern – Chillen inklusive“, so SPD-Fraktionsvorsitzende Marion Götz und Pressesprecher Michael Klaus.

Die SPD mache keinen Hehl daraus, dass sie über die Jahre andere Vorstellungen verfolgt habe als eine große zentrale Einrichtung am nördlichen Stadtrand von Friedberg. Die SPD stehe für die Stärkung der dezentralen Jugendarbeit in den Stadtteilen, ein Jugendcafe in der Kernstadt, die stärkere Unterstützung der Jugendarbeit in den Vereinen. Mit der Eröffnung von Junity sei es für die SPD aber eine Selbstverständlichkeit, diese Einrichtung konstruktiv zu begleiten und zu unterstützen, so Götz und Klaus. „Wir hoffen und wünschen, dass Junity auch nach der Phase der Anfangsfreude und -euphorie von jungen Leuten dauerhaft erfolgreich angenommen und aktiv genutzt wird. Leider gibt es in manchen anderen Kommunen im Umfeld nach hoffnungsvollen Anfängen durchaus auch andere Erfahrungen. Dies kann man nicht ausblenden. Es ist jedoch zu hoffen, dass sich diese Erfahrungen in Friedberg nicht wiederholen.“ Inwieweit Junity am nördlichen Stadtrand von Friedberg auch von jüngeren Jugendlichen aus den entfernteren Friedberger Stadtteilen angenommen werde, wie sich G 8 und Ganztagsschule auf die Nutzungsfrequenz der Einrichtung auswirken werden und anderes mehr, dies werde sich über die nächsten Jahre erweisen. Zunächst gelte es nun, der Einrichtung erst einmal die notwendige Zeit zu geben, die jede Einrichtung brauche, um Tritt zu fassen, so Götz.

Bedauerlich sei, wenn Parteienvertreter eine städtische Einrichtung zur persönlichen Selbstdarstellung nutzten und im Vorwahlkampf für parteipolitische Zwecke instrumentalisierten. Auch dass eine Fraktion des Stadtparlaments zu einer öffentlichen Fraktionssitzung in eine städtische Einrichtung einlade, ohne hierfür überhaupt ein Nutzungsrecht zu besitzen, sei ein wohl einmaliger Vorgang. Manche Betrachter gewännen zunehmend den Eindruck, den Grünen sei die Euphorie wohl zu Kopf gestiegen. Die SPD verbuche dies unter „Wahlkampfklamauk“.

Es seien im Übrigen dieselben Grünen, die noch 2008 im Stadtparlament mit ihren Koalitionspartnern CDU und FDP gegen die Stimmen der SPD beschlossen haben, dass die dezentralen Einrichtungen in Dorheim, Bauernheim und Ossenheim nur noch „mit Einschränkungen“ weiter betrieben werden sollen, da die zentrale Einrichtung in Friedberg „Priorität“ habe. Was dies in der Praxis für die Jugendlichen in den Stadtteilen bedeute, werde die SPD sehr aufmerksam verfolgen. Die Jugendlichen könnten sich darauf verlassen, dass die SPD sich etwaigen Bestrebungen zum Abbau der Angebote in den Stadtteilen entgegenstellen werde, so Götz.

Erstaunlich sei, dass neuerdings Vertreter der Grünen oberlehrerhaft meinten, andere Fraktionsvorsitzende zu Grußworten auffordern zu müssen. Für die SPD sei der Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Friedberg der Sprecher der Stadtverordnetenversammlung. Dieser habe vor aller Augen und Ohren bei der Eröffnungsfeier im Namen des Stadtparlaments ein Grußwort gesprochen. Verwunderlich sei einzig und allein, dass sich danach dennoch die Fraktionsvorsitzenden der Jamaica-Koalition zusätzlich bemüßigt sahen, die Anwesenden, die zu vorgerückter Stunde dem Abschluss der Eröffnungsfeier entgegensahen, noch mit ihren zusätzlichen Grußworten zu bemühen. Dies dokumentiere nicht gerade Wertschätzung und Vertrauen gegenüber dem eigenen Stadtverordnetenvorsteher, der zudem noch den Reihen der Jamaica-Koalition angehöre ! Wenn andere Fraktionsvorsitzenden es in Vorwahlkampfzeiten nicht schafften, dem Schlüsselreiz eines freistehenden Mikrofons zu widerstehen, sei das nicht das Problem der SPD.

„Die SPD-Fraktion freut sich auf einen baldigen Besuch der Jugendfreizeiteinrichtung und darauf, mit dem Team der Jugendpflege und den Jugendlichen vor Ort in ‚Junity’ ins Gespräch zu kommen“, so Götz und Klaus abschließend.