Diskussion mit Udo Landgrebe (SPD): „Beim Thema Bildung gibt’s in Hessen Nachholbedarf“

Udo Landgrebe, SPD-Landtagskandidat im Wahlkreis 25 (Wetterau-Süd) war zu Gast beim „Politischen Stammtisch“ des SPD-Ortsbezirks Dorheim.
Landgrebe, auch SPD-Vorsitzender in Bad Vilbel, räumte Fehler im Führungsmanagement der Hessen-SPD seit dem 27. Januar 2008 ein. Zulange hätten innerparteiliche Konflikte und das unsolidarische Verhalten Einzelner die erforderliche Sachpolitik überlagert.
Dabei müsse die SPD ihr Wahlprogramm nicht neu justieren, denn es sei „weiterhin gut und richtig“. Und mit dem selbstbewussten und engagiert kämpfenden Thorsten Schäfer-Gümbel habe die SPD eine „beeindruckende personelle Alternative“, vor der bereits Roland Koch durch die Absage eines TV-Duells „kneife“.
Die Hessen-CDU habe reichlich Nachholbedarf in Fragen der Bildungsgerechtigkeit, der Familien-, der Arbeitsmarkt- und Energiepolitik, auch der Inneren Sicherheit, sagte Landgrebe.
Roland Koch heiße nun gut, was er im letzten Wahlkampf noch strikt ablehnte: wie z.B. die letztlich mit linker Mehrheit erwirkte Abschaffung der Studiengebühren oder wenn er Hessen zum künftigen „Musterland für erneuerbare Energien“ entwickeln wolle.
Kochs Politik sei auch verantwortlich für ein riesiges Schuldenloch von 1,5. Mrd. Euro und erschwere somit im Zeichen der Finanz- und Wirtschaftskrise jedes künftige Regierungshandeln. Dennoch steuere die SPD den Regierungs- und Politikwechsel an, um Hessen nachhaltig in die sozial gerechte und wirtschaftliche Moderne zu führen sowie bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Menschen zu erwirken.

Die jüngsten IGLU-und PISA-Studien zeigten, dass Hessen inzwischen der bundesdeutsche Flächenstaat mit den schlechtesten Bildungsresultaten ist und dringend mehr Zukunftsinvestitionen in Bildung und Erziehung unserer Kinder benötigt (mehr Lehrer und Sozialpädagogen, Ganztagsschulen, längeres gemeinsames Lernen, Abschaffung von G 8, usw.). Auch muss der Ausbau von Zukunftstechnologien massiv gefördert werden als Motor für die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Aus der Gesprächsrunde wurden auch eine klare politische Abgrenzung und eine intensivere Auseinandersetzung mit der Linkspartei verlangt. Zudem soll die SPD im Wahlkampf die Mitverantwortung von Koch und der Hahn-FDP an der milliardenschweren Finanz- und Wirtschaftskrise durch ihr jahrelanges, neoliberales Verhalten gegen jede staatliche Regulierung deutlich machen. Gegen die Mitverursacher der Krise in Banken, Konzernen und Politik (Manager, Lobbyisten, Aufsichtsräte etc.) müssten, so die Forderung des „Politischen Stammtischs“, klare rechtliche Konsequenzen gezogen werden (z.B. in Form der Amtshaftung).

Der stellvertretende Vorsitzende Wim Hensgens (im Bild links) und der Ortsbezirks-Vorsitzende Dr. Klaus-Dieter Rack (re.) überreichten Landgrebe am Ende der sehr angeregt diskutierenden Gesprächsrunde mit Mitgliedern und Interessierten ein Buchpräsent und versicherten ihm ausdrücklich solidarische Unterstützung im anstehenden Wahlkampf.

11.12.2008