
Anlässlich eines weiteren Politischen Stammtischs begrüßte SPD-Ortsbezirksvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Rack den SPD-Landratskandidaten Joachim Arnold vor zahlreichen Mitgliedern und Besuchern im Thüringer Haus zu Dorheim und skizzierte eingangs dessen politischen Werdegang. Arnold (48) bekleidet seit 1994 das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Wölfersheim und kann auf beeindruckende Erfolge in der Entwicklung seiner Kommune verweisen. Als anerkannter Wirtschafts- und Verwaltungsfachmann führt er seit längerem die SPD-Fraktion in der Verbandskammer des Planungsverbandes Rhein-Main und seit diesem Herbst auch die SPD-Fraktion im Kreistag.
Arnold betonte, dass die engagierte Förderung der einheimischen Wirtschaft und die dadurch mögliche Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen eines seiner zentralen Anliegen als geprüfter Wirtschaftsförderer sei. Die vorhandenen gewerblichen und infrastrukturellen Standortpotenziale der Städte und Gemeinden müssen, so Arnold, gestärkt und deren Entwicklungschancen intensiver genutzt werden. Dazu bedarf es auch einer Verbesserung der administrativen Rahmenbedingungen: so soll ein flexibles, wirtschaftsfreundliches Team auf Kreisebene geformt werden, das Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte von Unternehmen zeitnah und mit geringem bürokratischem Aufwand in Zusammenarbeit mit Kommunen und Interessenorganisationen (u.a. IHK, Handwerkskammer) unterstützend umsetzt.
Dies trägt zur Förderung der Konkurrenzfähigkeit der Wetterauer Städte und Gemeinden in der Rhein-Main-Region bei und steigert ihre Attraktivität für die dort lebenden Menschen.
Aktive Wirtschaftsförderung heißt auch Stärkung von Tourismus und Kultur in der Wetterau. So soll das regionale Radwegenetz weiter ausgebaut werden (ein seit Jahren vom scheidenden Landrat Gnadl vorangetriebenes Projekt) und der neue Limes-Radweg erweist sich bereits jetzt von hoher Anziehungskraft für Radbegeisterte aus dem Rhein-Main-Gebiet, wodurch Finanzmittel in die strukturschwächere Ostwetterau fließen und neue Arbeitsplätze entstehen. Auch wird nun mit dem Bau des Glauberger Keltenmuseums ein touristisch-kultureller Leuchtturm geschaffen, der überregionale Ausstrahlung erlangen und zur wirtschaftlichen Belebung des Kreisostens beitragen wird. Es waren die Menschen der Region, die den Plan der Koch-Regierung vereitelten, die Sensations-Keltenfunde aus der Wetterau zu entfernen. Dies war ein wichtiges Zeichen regionalen Bewusstseins, das es weiter zu entwickeln gilt.
Arnold hält es zudem für nötig, über regionale Strukturreformen unaufgeregt und in einem langen Prozess nachzudenken. Oberstes Ziel aller politisch-administrativer Überlegungen aber muss sein, den Nutzen für die Menschen der Wetterau im Auge zu behalten. Die Wetterau ist und bleibt nach Arnold eine Einheit, die in den Großraum Rhein-Main als eigenständiger, starker Partner hineinwirken soll und die durch vielfältige interkommunale und kundenfreundlichere Zusammenarbeit, für die Arnold nachdrücklich wirbt, künftig noch gestärkt werden kann und die nicht durch CDU-Zwangsmaßnahmen gespalten werden darf.
Das Thema Bildung ist ein weiterer Politik-Schwerpunkt für Arnold, das von nachhaltiger Bedeutung für die Gestaltung unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zukunft ist. Kreisschulpolitik darf nicht auf Schulbau reduziert werden, wie es durch die CDU Wetterau und ihren Landratskandidaten geschieht. Es müssen gemeinsam mit zuständigen politischen Gremien sowie den Lehrern, Schülern und Eltern vorausschauende Strukturen geschaffen werden, Schulgebäude mit Leben und Inhalten zu füllen. Vorwürfe gegen die angeblich von der SPD propagierte Einheitsschule weist Arnold weit von sich. Kein vor Ort funktionierender Schultyp soll abgeschafft werden, aber es sind qualitativ bessere Lehr- und Lernkonzepte zu entwickeln. Kein Kind soll zurückgelassen werden, alle Schüler sollen möglichst lange gemeinsam unterrichtet und auch, ungeachtet ihrer sozialen Herkunft, in ihren individuellen Möglichkeiten gefördert werden. Eine frühzeitigere berufsbezogene Schulbildung und engere Kooperation mit Ausbildungsbetrieben ist auch vonnöten. In diesem Zusammenhang verweist Arnold auf das Wölfersheimer Erfolgsmodell Wirtschaft macht Schule.
CDU-Projekte, wie G 8 und Unterrichtsgarantie plus, nennt Arnold absolute Rohrkrepierer, die erhebliche Unruhe in die Schulen tragen und unbedingt korrigiert werden müssen.
Den sehr engagierten, informativen und sachlich kompetent vorgetragenen Standpunkten Joachim Arnolds schloss sich eine lebhafte Diskussion an, die sich um die Perspektiven und Notwendigkeiten künftiger Kreis- und Regionalpolitik drehte, dabei auch die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit eines Landrats Arnold mit der jetzigen Kreiskoalition berührte.
Auch wurde aus der Versammlung angeregt, für das enorme geistig-technische Potenzial der Technikerschule Butzbach und der Fachhochschule Gießen-Friedberg alle erforderlichen Voraussetzungen ebnen zu helfen, dass nach der Ausbildung auch das spätere unternehmerische Wirken in der Region verbleibt und der Wetterau zugute kommen kann.
Abschließend nahm Arnold auch zu Fragen der Umgestaltung des Zentrums Dorheims im Zuge der im Bau befindlichen Ortsumgehung B 455 Stellung und konnte als Bürgermeister etlicher, seit Jahren umfahrener Wölfersheimer Ortsteile den Versammelten nützliche Erfahrungsberichte vermitteln.