Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Mitglieder des SPD-Ortsbezirks Dorheim trafen sich unlängst zum Politischen Stammtisch in der Gaststätte Thüringer Haus und debattierten über das Thema Rückbau/Umgestaltung der Wetteraustraße im Zuge des Baus der Ortsumgehung (B 455a).
Die auf Einladung des örtlichen SPD-Vorstandes gut besuchte Zusammenkunft diente einem ersten, in jede Richtung offenen Sammeln und Diskutieren von Ideen und Gedanken, wie die Hauptverkehrsachse Dorheims zukünftig umgebaut und verändert werden könnte. Noch gibt es keine Projektplanung. Deshalb ist es erforderlich, seitens der Ortsbewohner frühzeitig Überlegungen zu Möglichkeiten und Erfordernissen baulicher und sonstiger Veränderungen anzustellen und sie in künftige Planungen von Straßenbaubehörde und Stadt Friedberg einzubringen.
Allen Gesprächsteilnehmern war und ist bewusst, dass die bisherige Ortsdurchfahrt nicht zur Fußgängerzone umgestaltet werden wird, dass aber die Hauptlast des Verkehrs (wohl 60-70%) künftig am Ort vorbeifließt. Die Achsen zu den Zubringern der Ortsumgehung südliche Wetteraustraße und Schwalheimer Straße werden aber verkehrsmäßig weiterhin stark beansprucht bleiben.
In der lebhaften Gesprächsrunde unter Leitung des SPD-Ortsbezirksvorsitzenden Klaus Rack und seines Stellvertreters Wim Hensgens wurde einhellig betont, dass das bisherige Angebot an Geschäften, Gastronomie, Freizeiteinrichtung (Bürgerhaus), Kindergärten, Apotheke, Ärzte, Sparkassenfiliale, usw. durch die Ortsumfahrung keine Beeinträchtigung erfahren darf. Die vorhandene infrastrukturelle Attraktivität entlang der innerörtlichen Hauptachse soll im Interesse der Wohn- und Lebensqualität der Dorheimer Bürgerschaft beibehalten, unter Anpassung an veränderte Verkehrsverhältnisse nach Möglichkeit sogar gesteigert werden.
Dazu können Verkehrs beruhigende Maßnahmen im Bereich der Gassen-Einmündungen auf die Wetteraustraße ebenso beitragen wie eine Auflockerung des Straßenbildes durch pflegeleichte, aber optisch gefällige Bepflanzung. Über Radfahrstreifen entlang oder auf den Gehwegen, über das Aufstellen von Straßenlaternen nach historischem Vorbild wurde genauso gesprochen wie vor allem über die weitere baulich-gestalterische Aufwertung des Marktplatzes als Ortsmittelpunkt.
Hier wurden Ideen nach Ausweitung des bisherigen Marktgeschehens, nach Einrichtung von Biergarten, Café, Brunnen, usw. in die Runde geworfen Utopien heute, die aber perspektivisch mit weiteren Ideen einmal Realität werden könnten.
Auch ein Überdenken des Nutzungskonzeptes für das Bürgerhaus, verbunden mit der Parkraumfrage, klang am Rande mit an.
Die Möglichkeit der Errichtung von Verkehrskreiseln, z.B. in der Ortsmitte und an der südlichen Ortsausfahrt (Fauerbach), wurde neben vielen anderen erwägenswerten Vorschlägen ebenfalls angesprochen. Angeregt wurden zudem Ortsbesichtigungen in Gemeinden der Umgebung, die bereits im Zuge von Ortsumfahrungen umgestaltet wurden.
Die zahlreichen Ideen sollen gebündelt und zu einem späteren Zeitpunkt (spätestens zur Inbetriebnahme der Ortsumfahrung) weiter diskutiert und konkretisiert werden. Weitere Anregungen seitens der Dorheimer Bevölkerung sind erwünscht. Der Politische Stammtisch erwies sich somit erneut als ansprechende und auch parteiübergreifend gedachte Plattform der Bürgerbeteiligung.
Zu Beginn des Diskussionsabends berichteten der Vorsitzende und sein Stellvertreter im Übrigen auch über die Ergebnisse der letzten Ortsbeiratssitzung, auf der u.a. über den gemeinsamen Antrag von SPD und CDU zur Überprüfung der drastisch erhöhten Benutzungstarife im Bürgerhaus Dorheim mit dem Ziel einer Gebührenminderung bzw. -erlassung gesprochen wurde. Entworfen wurde der Antrag von der SPD-Ortsbeiratsfraktion.
Auch über den bedauerlichen zeitlichen Aufschub der Sanierung der DB-Haltestation wurde informiert.
Eine gekürzte Version des Berichtes wurde am 15. Juni 2007 in der Wetterauer Zeitung abgedruckt.